Was ist eine virtuelle Kreditkarte & wie funktioniert sie?

Auch wenn die Digitalisierung nur langsam voranschreitet, werden virtuelle Kreditkarten in Deutschland immer beliebter. Im Jahr 2021 stieg die Anzahl auf 29 Prozent.1

Mehr Sicherheit, weniger Papierkram, schnellerer Einsatz – digitale Kreditkarten sind praktisch und lösen Barzahlungen immer mehr ab. Doch was ist eine virtuelle Kreditkarte eigentlich genau? In Deutschland werden virtuelle Kreditkarten zumeist beim Online-Shoppen verwendet.

Dieser Artikel erklärt, wie Online-Kreditkarten funktionieren, wo sie zum Einsatz kommen und was für Vor- und Nachteile sie mit sich bringen.

Wie funktioniert eine virtuelle Kreditkarte?

Inzwischen gibt es mehrere Banken und Kreditunternehmen sowie Zahlungsplattformen, die digitale Kreditkarten anbieten und mit denen online bezahlt werden kann. Im Gegensatz zu einer regulären Plastikkarte existieren virtuelle Kreditkarten nur im digitalen Raum und basieren in der Regel immer auf einem Prepaid-Modell. Dabei haben sie wie alle anderen Karten eine Kreditkartennummer, ein Gültigkeitsdatum und eine dreistellige Prüfnummer.1

Eine Prepaid-Kreditkarte muss vor der Nutzung aufgeladen werden. Ist kein Guthaben auf der Karte, kann sie auch nicht benutzt werden. Je nach Anbieter kann eine digitale Kreditkarte per Überweisung, Lastschrift oder auch per Bareinzahlung aufgefüllt werden. Einkäufe müssen demnach gut geplant werden, denn eine Online-Kreditkarte bietet keinen Kreditrahmen.

Wie bei regulären Kreditkarten gibt es Unterschiede, was die verschiedenen Gebühren betrifft. Viele sind kostenlos, während bei anderen eine Jahresgebühr fällig wird. Zudem gibt es bei einigen Kosten für das Aufladen der Karte, und bei den meisten fällt eine Fremdwährungsgebühr an. Wer virtuelle Kreditkarten nutzen möchte, sollte sich vorher über die Nutzungsbedingungen und möglichen Gebühren informieren.

Wie wird eine virtuelle Kreditkarte beantragt?

Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Kreditkarte ist es ziemlich einfach, im Internet eine Online-Kreditkarte zu beantragen. Durch das Prepaid-Modell, das viele Unternehmen nutzen, fällt eine Bonitätsprüfung bei der Antragstellung weg.2 Da nur das ausgegeben werden kann, was sich als Guthaben auf der Karte befindet, gibt es für Anbietende so gut wie kein Risiko, und Verbraucher:innen müssen ihre finanzielle Situation nicht offenlegen.

So wird eine virtuelle Kreditkarte beantragt:

  • Angebot recherchieren: Die verschiedenen Online-Kreditkarten vergleichen und eine passende auswählen
  • Anmelden: Virtuelle Kreditkarte online beantragen und Referenzkonto angeben; die Daten der neuen Online-Kreditkarte werden sofort versendet
  • Aufladen: Karte freischalten und aufladen
  • Ggf. Identität prüfen: Viele virtuelle Kreditkarten verlangen eine Legitimation per Video oder App. Das ist ein Muss in Deutschland aufgrund des Geldwäschegesetzes bei monatlichen Einsätzen über 100 Euro.5
  • Los geht's: Mit der virtuellen Kreditkarte verantwortungsbewusst online einkaufen

Auch für virtuelle Kreditkarten gibt es ein Konto, das mit einem Passwort eingesehen werden kann. Bei einigen Karten gibt es dafür eine spezielle App, in der Transaktionen überprüft und verwaltet werden können.

Wo werden virtuelle Kreditkarten akzeptiert?

Da eine virtuelle Kreditkarte ohne physische Plastikkarte einherkommt, fragen sich viele wahrscheinlich, wo und was mit einer digitalen Kreditkarte eingekauft und bezahlt werden kann. Hier sind einige Beispiele:

  1. In Onlineshops. Virtuelle Kreditkarten sind sehr praktisch bei Online-Einkäufen. Dafür muss die Karte einfach vorher mit dem entsprechenden Guthaben aufgeladen werden.
  2. Bei wiederkehrenden Zahlungen. Auch digitale Abos und monatliche Zahlungen können problemlos mit einer virtuellen Kreditkarte bezahlt werden. Dabei muss nur darauf geachtet werden, dass sich jeden Monat genug Guthaben auf der Karte befindet, bevor die Kreditkartennummer im entsprechenden System hinterlegt wird.
  3. An der Kasse. Mit der virtuellen Karte im Geschäft bezahlen? Auch das geht in vielen Geschäften. Dazu muss die digitale Kreditkarte mit einer App im Smartphone verlinkt werden, die dann zur Zahlung genutzt wird.
  4. Auf Reisen. Auch im Ausland kann die virtuelle Kreditkarte eingesetzt werden, wenn das Smartphone zur Zahlung zulässig ist bzw. Einkäufe online getätigt werden.

Mögliche Nachteile einer virtuellen Kreditkarte

Eine virtuelle Kreditkarte ist grundsätzlich eine sehr sichere Kreditkarte. Denn im Gegensatz zu einer herkömmlichen Plastikkarte kann sie nicht gestohlen werden oder verloren gehen. Zudem können die Daten nicht durch Lesegeräte z.B. am Geldautomaten kopiert werden.3

Einige Unternehmen haben eine sogenannte Wegwerf-Karte im Programm, mit der für jede Transaktion per App eine neue Kreditkartennummer zugeteilt wird. Das macht dann Online-Einkäufe besonders sicher.4

Ein paar Nachteile gibt es allerdings auch bei den virtuellen Kreditkarten. Zum einen sind die Einsatzmöglichkeiten beschränkt. Viele Hotels oder Mietwagenfirmen akzeptieren keine Prepaid-Karten bzw. verlangen eine „echte“ Kreditkarte als Sicherheit. Auch am Geldautomaten wird immer noch eine physische Karte gebraucht, um Geld abzuheben.4

Ein Vor-, aber vielleicht auch ein Nachteil der digitalen Kreditkarte: Spontane Einkäufe sind so gut wie unmöglich. Die Karte muss vor ihrem Einsatz aufgeladen werden, was ein paar Tage dauern kann. Jede Transaktion muss im Vorfeld gut geplant werden, was ab und zu unpraktisch sein kann. Dadurch ist es aber fast unmöglich, sich mit einer virtuellen Kreditkarte zu verschulden.4

Fazit: Auch die Finanzwelt wird immer digitalisierter, und virtuelle Kreditkarten machen nur den Anfang. Sie sind in vielerlei Hinsicht praktisch und leicht zugänglich. Außerdem sind sie im Gegensatz zu herkömmlichen Plastikkarten um einiges sicherer. Für viele in Deutschland lebende Menschen kann sich die Anschaffung einer digitalen Kreditkarte zusätzlich zu einer physischen Kreditkarte lohnen.

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