Wer haftet bei Online-Betrug?

Es ist keine Schande, einem Internetbetrug auf den Leim gegangen zu sein. Im Jahr 2022 wurde jede:r vierte Bürger:in in Deutschland Opfer von Zahlungsbetrug, Identitätsdiebstahl oder einem Phishing-Angriff.1

Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind enorm: Ganze 206 Milliarden Euro Schaden ist den Unternehmen in Deutschland in den vergangenen zwölf Monaten durch Wirtschaftskriminalität entstanden, davon rund 150 Milliarden Euro durch Cyberattacken, meldete ein Branchenverband im November 2023.2

Doch wer haftet bei Phishing und Zahlungsbetrug? Und wie können sich Privatpersonen vor Online-Betrug schützen?

Arten von Betrug und wer dafür haftet

Der Kreativität sind im Internet keine Grenzen gesetzt. Das wissen auch Betrüger:innen für sich zu nutzen. Mit steigender Tendenz, denn die Arten von Betrug im Internet werden zahlreicher und hinterlistiger.3

Zahlungsbetrug und Betrug im Online-Banking

Zahlungsbetrug und Betrug im Online-Banking sind weit verbreitet. Beispiele dafür sind unautorisierte Transaktionen oder das Erschleichen von Bankdaten. Doch wer haftet bei Online-Betrug? In den meisten Fällen haftet die Bank für Schäden, die durch solche Betrugsfälle entstehen – sofern das Opfer nicht grob fahrlässig gehandelt hat. Um Online-Zahlungsbetrug zu vermeiden, sollten Nutzer:innen starke Passwörter verwenden und niemals sensible Informationen an Unbekannte weitergeben.

E-Commerce-Betrug

Bei E-Commerce-Betrug werden Käufer:innen beispielsweise durch gefälschte Webseiten oder nicht existente Produkte um ihr Geld gebracht. Die Haftungsfrage kann hier komplex sein und liegt oft bei Händler:innen oder der Plattform, auf der der Online-Betrug stattfindet. Verbraucher:innen sollten auf vertrauenswürdige Partner setzen und verdächtige Angebote meiden.4

Auch angeforderte Direktzahlungen auf ausländische Kontoverbindungen oder unbekannte Zahlungsdienste sollten vermieden werden, da der einheimischen Bank keine Rückbuchungsmöglichkeit zur Verfügung steht.

Wer haftet bei Identitätsdiebstahl?

Identitätsdiebstahl ist besonders heimtückisch. Betrüger:innen nutzen hier persönliche Informationen, um sich als jemand anderes auszugeben. Die Haftung liegt oft beim Dienstleistungsunternehmen, das die Daten nicht ausreichend geschützt hat. Allerdings können auch Betroffene in die Pflicht genommen werden, wenn sie fahrlässig mit ihren Daten umgegangen sind. Es ist wichtig, persönliche Daten sicher aufzubewahren und Passwörter regelmäßig zu ändern.

Wer haftet bei Phishing?

Phishing ist eine Methode, bei der Betrüger:innen über gefälschte E-Mails, SMS oder Websites an persönliche Daten gelangen wollen. Sie geben sich geschickt als Bank oder Händler:in aus und behaupten oft, aus Sicherheitsgründen weitere Informationen zu benötigen. Die Phishing-E-Mails oder Nachrichten sind vom Original kaum zu unterscheiden. In vielen Fällen entlarven lediglich eine kryptische Herkunftsadresse, Tippfehler und falsche Links den Betrugsversuch.

Wer bei Phishing haftet, ist nicht eindeutig geregelt. Oft tragen die Opfer einen Teil des Schadens, insbesondere wenn sie auf Phishing-Mails reagieren. Ein kritisches Auge und Vorsicht bei Links in unbekannten E-Mails können dabei helfen, sich vor dieser Art von Online-Betrug zu schützen.

Tipps zum Schutz vor Online-Betrug

Je verlockender ein Angebot ist, desto skeptischer sollten Verbraucher:innen sein. Hier sind ein paar Tipps, die das Risiko des Online-Betruges verringern können:5

  • Niemals in Vorleistung gehen
  • Keine Konto- oder Zugangsdaten teilen
  • Nicht auf verdächtige Links klicken
  • Nur offizielle Banking-Apps nutzen oder Links direkt eintippen
  • Fremden keinen Zugriff gewähren
  • Unbekannte Absender blocken
  • Sichere Verbindungen nutzen

Fazit: Die Haftung bei Online-Betrug ist abhängig von den Betrugsarten. Wachsamkeit und Vorsicht sind die besten Mittel, um Online-Betrug zu vermeiden. Manche Zahlungsdienstleistende bieten zusätzliche Sicherheit durch ein Käuferschutzprogramm. Wer vertrauenswürdige Zahlungsmethoden nutzt und stets aufmerksam bleibt, kann das Risiko eines Betrugs beträchtlich reduzieren.

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